Wiener Galerienrundgang
Wenn die Tage in Wien kürzer werden und die Sonne noch kräftig den Asphalt aufheizt, dann ist es bereits September und der Herbst mischt sich unter das Galeriepublikum. Traditionell beginnen einige Galerien ihre Saison mit dem Festival curated by, der heuer gemeinsam mit internationalen Kuratorinnen und Kuratoren unter dem Motto Circulation gefeiert wird. Die Innenstadtgalerien begrüßen die Herbstsaison mit der populären Vienna City Gallery Walk. Für uns Grund genug, einige Galerie aus der Liste der Eröffnungen herauszupicken.
unttld contemporary in der Schleifmühlgasse 5 präsentiert sehenswerte grafische anmutende Werke von Bastian Muhr (*1981, Braunschweig), die den Umriß eines Cowboyhutes zu paraphrasieren scheinen. Die Ausstellung Form Cowboy ist bis zum 19.10.2019 zu sehen.
Lukas Feichtner Galerie präsentiert zwei Künstler bis zum 19. Oktober 2019: Martin Pohls (*1961, Tarsch, Südtirol) Ausstellung Metamorphose zeigt großformatige Werke, die einem hypnotisch in den Bann ziehen. Die Bilder scheinen zu tanzen und sich zu verbiegen. Die spachtelartig aufgetragene Farbe fließt wild zu einem stummen Beat über die Leinwand. THEATRUM MUNDI, so betitelt sich die Ausstellung des Medienkünstlers Niki Passath (*1977, Graz), ist ein erweiterbares und vielfältiges Ausstellungsprojekt. Im Raum rotieren skelettartige Holzobjekte wie Derwische auf ihrem Platz. Dazu hängen Bilder an der Wand, die im übertragenen Sinn das kinetische Diktat zeigen, welches die Objekte unterworfen sind.
Zu nennen sind noch weitere bemerkenswerte Ausstellungen, die bis zum 12. Oktober 2019 zu sehen sind:
WANTED BY MYSELF von Leonora de Barros in der Galerie Georg Kargl Box.
Curated by Paul Pieroni: Die Gruppenausstellung, die die gesellschaftlichen Symptome Großbritanniens mit einer künstlerischen Vielfalt zu beschreiben versucht, ist bei Georg Kargl Fine Arts zu sehen.
Stefan Oláhs fotografische Dokumentationen österreichischer Nachkriegsarchitektur sind bei rauminhalt_harald bichler zu sehen.
Die Galerie Elisabeth & Klaus Thoman (Seilerstätte 7) präsentiert neue Arbeiten von Thomas Feuerstein (*1968, Innsbruck), die wie zusammengetragene Artefakte aus der Gegenwart zu kommen scheinen. Seine Ausstellung ANTHRONAUT dauert bis November.
Credits
Abbildungen oben:
© Andreas Herok