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Hypercrisis im 21er

Österreichische Premiere des Films von Josef Dabernig im Blickle Kino des 21er Hauses.

Blickle Kino im 21er Haus. Foto: Andreas Semerad

Blickle Kino im 21er Haus. Foto: Andreas Semerad

Hypercrisis, still, 2011, 35mm, Josef Dabernig.

Hypercrisis, still, 2011, 35mm, Josef Dabernig.

"Das ehemalige Erholungsheim der sowjetischen Filmschaffenden im Südkaukasus wurde umgewidmet und beherbergt nun Literaten. Ein Dichter kämpft gegen seine Nervenkrise an."

Regie, Buch, Schnitt und Produktion
Josef Dabernig

Kamera
Christian Giesser

Sound design
Elisabeth Hildebrandt, Michael Palm

Musik
Giuseppe Verdi, CAN

DarstellerInnen
Harutyun Alpetyan, Arusiak Arevshatyan, Eduard Arevshatyan, Ruben Arevshatyan, Shushan Arevshatyan, Josef Dabernig, Wolfgang Dabernig, Angela Dolidze, Alfons Egger, Goschka Gawlik, Isabella Hollauf, Zaruhi Hovhannisyan, Christian Kravagna, Gagik Nshanyan, Karen Poghosyan, Daniel Shvelidze, Konstantin Shvelidze, Murtaz Shvelidze, Ingeburg Wurzer, Otto Zitko

Förderung
if innovative film Austria, Kulturabteilung der Stadt Wien, Galerie Andreas Huber

Filmvorführung
25. November 2011, 19 Uhr.

Ausstellungsdauer von Schöne Aussichten!
15. November 2011 bis 8. Jänner 2012

21er Haus
Schweizergarten, Arsenalstraße 1
1030 Wien

 

Ergänzung (28. November 2011):

[Angesichts einer Bediensteten in der vorderen Reihe, die sich genüsslich eine Zigarette anzündet und gleichgültig dem Konzert zwei Wunderkinder auf der Bühne zuhört, vergräbt der Schriftsteller fassungslos das Gesicht in seinen Händen. Er ist endlich am Tiefpunkt seiner Krise angelangt und verlässt fluchtartig den Saal.]

Josef Dabernigs Filmprojekt beginnt zunächst mit räumlichen Ideen. So lebt „Hypercrisis“ vor allem vom dialektischen Aufbau von Innen und Außen. Im Zentrum des für den europäischen Filmpreis beim 68. Filmfestival Venedig 2011 nominierten Kurzfilms steht jedoch der Schriftsteller Boris Martow. Er leidet als einziger Gast in einem leeren Erholungsheim an einer Schaffenskrise, während saturierte, pragmatisierte Heimbedienstete das System in sich ruhend aufrecht erhalten.

Dabernig meint, dass es schwer ist, über narrative Zusammenhänge in seinen Filmen zu reden. Wichtiger erscheint ihm das Konzept, der Schnitt und die Form. Das Besondere an „Hypercrisis“ ist für ihn, eine Person in einer Schaffenskrise mit anderen Personen zu zeigen, die keine Schwierigkeiten zu haben scheinen. Der frühere Bildhauer mit klassischer Ausbildung, begann zunächst den plastischen Begriff, der sonst der Bildhauerei anhaftet, zuerst auf die Fotografie und später in den 90er auf das Medium Film aus zu dehnen. Der Film bietet mehr Bezug zum Rezipienten als es die Fotografie oder die Bildhauerei vermag, erklärt Dabernig vor dem Publikum im Blickle-Kino des 21er Hauses. „Hypercrisis“ ist sein dreizehnter Kurzfilm und bildet, wie er sagt, „eine Synthese mit früheren Arbeiten“. (sd)

Credits

Abbildungen oben:

  • © Andreas Herok