DIY-KEA?
Das Web hat uns zum Mitmachen erzogen. So dermaßen gedrillt sind wir bereits auf dem besten Weg, unsere virtuellen Fähigkeiten mit Werkzeug und Material in einer realen Umgebung auf die Probe zu stellen. Verwechseln wir aber nicht unsere Rolle als schwitzende testosterongeschwängerte HeimwerkerInnen mit Schöpfungsfantasien aus der Werbung, sondern begreifen wir uns besser als aktiven Teil der Do-it-yourself-Bewegung!
Die Ausstellung NOMADIC FURNITURE 3.0 in der MAK-Ausstellungshalle in Wien erklärt uns, wie wir Möbel bauen, wie wir industriell gefertigte Teile als Rohstoffquelle betrachten sollen und welchen sozialen Nutzen wir daraus ziehen können.
Nicht den Beginn aber einen wesentlichen Meilenstein der DYI-Bewegung setzten die Designer James Hennessey (geb. 1945) und Victor Papanek (1923-1998) zu Beginn der 1970er Jahre mit den Handbüchern Nomadic Furniture1 und 2. Die beiden Verfasser veröffentlichten darin Bauanleitungen für einfache Möbel, wie es zuvor im deutschsprachigen Raum die Reihe Wie baue ich mir selbst...? bereits getan hat. Wiederaufbau und steter Materialmangel nach dem 2. WW leisteten der Nachfrage nach “Do-it-youself”-Magazinen Vorschub. Bis heute unterliegt die Bewegung einem Wertewandel, die im Wesentlichen von ökonomischen Aspekten bestimmt wird. Nicht neu aber noch nicht vollends in unserem Bewusstsein verankert sind die Faktoren Nachhaltigkeit und Subversion, welches beide die globale DIY-Bewegung zu einer vielleicht stärker werdenden Gegenbewegung zur Investitionsgüterindustrie, werden lässt.
Ausstellungsdauer
12. Juni bis 6. Oktober 2013
MAK-Ausstellungshalle
Weiskirchnerstraße 3
1010 Wien
Reichhaltiges Vermittlungsprogramm und Workshops für Kinder, Erwachsene und Schulklassen.
Credits
Abbildungen oben:
© Andreas Herok