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Auf der Parkbank mit Thomas Bernhard.

"Warum immer diese Finsternis?"

Ferry Radax: Thomas Bernhard - drei Tage.

© ARGE INDEX, AUTOCHTHON, Netzwerk für innovative Mediengestaltung.

Es gehört zu den raren Momenten eines Kulturinteressierten und von Medien zugeschütteten Fernsehkonsumenten, ein Filmportrait zu sehen, das einen vergessen läßt, wie sehr wir vom Sehen von oberflächlichen Bildern und Reportagen über Celebritys oder über Künstler bestimmt sind. In stringenten Bildern zeichnet Ferry Radax - der Filmkünstler, der die österreichische Filmgeschichte der Avantgarde in der Nachkriegszeit mitgeschrieben hat - Bilder eines unbequemen Dichters, der nicht nur das österreichische in uns hinterfrägt sondern auch seine eigene Person und deren Schaffen (zu dieser Zeit erschien gerade "Das Kalkwerk") in Frage stellt. Im Film "Thomas Bernhard - drei Tage" erleben wir im Monolog Thomas Bernhard, sitzend auf einer Hamburger Parkbank im Fernsehrechteck, welches auch ein Bühnenviereck sein könnte. Er spricht auf seine Weise, wie der Takt des Sommerwindes, der die Blätter der Parkbäume in Bernhards Nähe auf und nieder bewegt. Die ungewöhnlichen Bild- und Ausschnitte sind Teil des Spannungsbogen, den Ferry Radax mit ungewöhnlicher Konsequenz vom filmischen Suspense bis zum theatralischen Moment schlägt. Der Film verläßt den Weg des Gewohnten, denn es handelt sich um ein Interview ohne Interviewer, denn der Interviewer ist die Kamera und zugleich wir.

Bestellung und Info auf INDEX.

Deutsche OV mit englischen, französischen und spanischen Untertiteln - Deutschland 1970, 52 min, Konzept & Bild: Ferry Radax - Kamera: Michael Wingens (Film), Ferry Radax (Video) I Ton: Ben Janse, Montage: Ferry Radax - Redaktion: Christhart Burgmann - Herstellungsleitung: Günther Herbertz, Aufnahmeleitung: Claus Dose - Produktion: IFAGE-Filmproduktion, Westdeutscher Rundfunk (WDR).

Bonustrack:
Deutsche OV mit englischen Untertiteln - Österreich 2010, 40 min, Moderation: Georg Vogt I Kamera: Christian Karst - Produktion, Schnitt: AUTOCHTHON (Otto Mörth).

Credits

Abbildungen oben:

  • © Andreas Herok